Fleischverzehr fördert Erderwärmung
Der Verzehr von einem Kilogramm Rindfleisch produziert mehr Treibhausgase als drei Stunden Autofahren – etwa 250 Kilometer Strecke -, wobei man die heimische Wohnung noch hell erleuchtet zurück lassen dürfte. Zu diesem Resultat gelangten japanische Forscher, welche die Produktionsbedingungen von Rindfleisch untersuchten.
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Akifumi Ogino und seine Kollegen vom National Institute of Livestock and Grassland Science in Tsukuba berechneten die Entstehung von Treibhausgasen bei der Aufzucht der Rinder einschließlich der Produktion von Futtermitteln und ihrer Transporte. Berücksichtigt wurden auch der Energieverbrauch, die Entstehung von Methan sowie die Wasserverschmutzung. Die Ergebnisse stellen die Forscher in der August-Ausgabe des “Animal Science Journal” vor.
Nach den Berechnungen produziert ein durchschnittliches Rind während seines Lebens 4.550 Kilogramm Kohlendioxid. Auf ein Kilogramm gehandeltes Rindfleisch entfallen 36,4 Kilogramm Kohlendioxid, 340 Gramm Schwefeldioxid und 59 Gramm Phosphat, schreibt der “New Scientist”.
Ein Großteil der tierischen Treibhausgase macht das Methan aus, welches bei der Verdauung im Rind entsteht. Produktion und Transport der Futtermittel sind für mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich.
Nicht in die Rechnung einbezogen wurde der Transport des Fleisches vom Schlachter bis zum Lebensmittelhändler. Die absoluten Emissionen dürften angesichts globalisierter Märkte und Warentransporte also noch höher liegen.
Ein verbessertes Abfallmanagement und die um einen Monat verkürzten Intervalle beim Kalben könnten die Emissionen nach den Berechnung der Japaner um nahezu 6 Prozent verringern.
Nach einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2003 steht die Öko-Landwirtschaft wesentlich besser da: Dort lassen sich 40 Prozent Treibhausgase und 85 Prozent Energie sparen, wenn die Rinder statt mit Kraftfutter mit dem Gras ortsnaher Wiesen ernährt werden.
Forschung: Akifumi Ogino, Kazuhiro Shimada, National Institute of Livestock and Grassland Science, Tsukuba; Hiroyuki Hirooka, Hideki Orito, Graduate School of Agriculture, Kyoto University; veröffentlicht im Animal Science Journal, Vol 78 Issue 4 pp 424-432, August 2007