Die wichtigsten Formen der Externalisierung von Umweltkosten
- Externalisierung in die Zukunft: Umweltkosten fallen erst später an. Beispiel: Pestizide werden eingesetzt, um höhere Hektarerträge zu erwirtschaften. Sie sind erst rund 20 Jahre später im Grundwasser nachzuweisen. Die Kosten für die Reinigung des Grundwassers werden in die Haushalte der Zukunft externalisiert.
- Externalisierung auf die Bevölkerung: Folgekosten fallen nicht beim Verursacher an, sondern müssen von der Allgemeinheit gedeckt werden. Beispiel: Autofahrerinnen und -fahrer verursachen Lärm. Gemeinden und Private müssen (Steuer-)Gelder einsetzen, um Strassen und Häuser zu sanieren und die Bevölkerung vor der Lärmbelastung zu schützen.
- Externalisierung in andere Länder: Folgekosten fallen in einem anderen Land an. Beispiel: Bei der Produktion von Futtermitteln für europäische Kühe auf Feldern in der Dritten Welt werden Pestizide eingesetzt. Die daraus entstehenden Kosten fallen nicht in Europa, sondern in den Ländern der Dritten Welt an.
Die externen Kosten zu messen ist nicht leicht, da sie definitionsgemäss nicht direkt am Markt zu beobachten sind. Heute kann davon ausgegangen werden, dass im Umweltbereichexterne Kosten von jährlich mindestens 8.8 Mia. Fr. anfallen (siehe Tabelle). Dazu kommen weitere Kosten, die bisher noch nicht umfassend qualifiziert wurden (z.B. in den Bereichen Gewässer, gefährliche Abfälle oder Klima).
Externe Kosten im Umweltbereich pro Jahr (Angaben für das Jahr 2001) |
Verkehr (ohne Unfälle, Staus, Infrastruktur) | mind. 4 Mrd. CHF |
Luftverschmutzung | 1.9-5.1 Mrd. CHF |
Lärm | 1-1.6 Mrd. CHF |
Klima | 0.6-4.2 Mrd. CHF |
Natur, Landschaft, Gewässer, Böden | 0.5-2.7 Mrd. CHF |
Energie | mind. 2.8 Mrd. CHF |
weitere (Landwirtschaft/Unternehmen) | 2 Mrd. CHF |
Total externe Umweltkosten | mind. 8.8 Mrd. CHF |
Quelle: Umsetzung des Verursacherprinzips: Studie im Auftrag des BAFU, Juli 2005.
Neben den externen Kosten dürfen die externen Nutzen nicht vergessen werden. So ist der Schweizer Bevölkerung etwa der Wald als Erholungsgebiet oder eine ökologisch vielfältige Landwirtschaft viel wert. Genauso machen Touristen nicht zuletzt der intakten Landschaft wegen in der Schweiz Ferien.