Excerpt / Summary Schmerz und Atmung stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Bei der Geburt - dem Austritt aus der bergenden Hülle der Mutter, wird mir bewußt, dass ich jetzt auf die eigenen Füße gestellt bin und lerne zu atmen und zu essen, also Nahrung aufzunehmen. Ich bin jetzt ein eigenes System und ich lerne, selbst für mich zu sorgen. Dazu gehört es auch, Empfindungen - wie zum Beispiel Schmerz - etwas entgegensetzen zu können. Um Schmerz verarbeiten zu können brauche ich Zeit! Die Beobachtung haben wir alle irgendwann einmal gemacht: Schmerz vergeht, wenn ich mich gelassen und liebevoll meinem eigenen Körper zuwende, achtsam atme und das Vertrauen in die Selbstheilung in Betracht ziehe. Nun waren meine Eltern - Gott habe sie selig - mir ein schlechtes Beispiel und in der Verarbeitung von Schmerz und Angst lebten sie mir eine Sucht vor, das Rauchen! Rauchen ist so schädlich, aber das wissen wir erst seit Anfang der 60er Jahre, weil, wie ein HNO-Arzt in einem Film den ich sah einmal sagte, mit jedem Zug aus einer Zigarette vergleichbar viel Schmutz in die Lunge gelangt, als würden wir Dreck von der Strasse nehmen und in eine offene Wunde reiben. Niemand würde so etwas, denke ich, freiwillig tun, es sei denn, es gäbe einen unverzichtbaren Gewinn, den das Rauchen versprechen könnte. Ein Kettenraucher, welcher sich später das Rauchen abgewöhnt hatte und ein Buch darüber schrieb, Allen Kerr, widmete diesem "Gewinn" in seinem Buch eine ganze Seite. Wenn mensch sie aufschlägt sieht er dort nur eine leere Seite. Es läßt sich also nicht erklären, welchen Gewinn Raucher vom Rauchen haben. Die Indianer rauchten in ihren Versammlungen, um in einen höheren Bewußtseinszustand zu kommen. Der Rauch und das Nikotin vernebeln die Sinne im wahrsten Sinne des Wortes. Die Lunge kann keinen reinen Sauerstoff mehr aufnehmen und der Körper, vor allem da die Leber muß mächtige Anstrengungen tätigen, damit der Mensch nicht bewußtlos wird. Diese Gepflogenheit der Indianer - sich ihren Göttern zu nähern - haben dann Entdecker dieser Welten in unsere Zivilisation gebracht und zuerst machte der Tabakgenuß in den Höfen der Kaiser, Könige und Fürsten die Runde und es galt als vornehm, -höfisch-, zu rauchen. Ich denke bei meinen Eltern war es der Krieg gewesen, der an beiden nicht spurlos vorübergegangen war. So machten sie sich auch keine Gedanken darüber, sie könnten ihren Kindern in ihrer Entwicklung schaden, wenn sie deren Atemluft mit Rauch und Nikotin durchsetzten. Leider entdecke ich auch heute noch immer wieder Eltern, die sich über die Folgen ihres Rauchens in Gegenwart ihrer KInder - mit allem was wir heute darüber wissen - klar sein müßten, und denke dabei: Wie gedanken- und verantwortungslos diese Menschen auch heute noch damit umgehen. Ich kann nur die Kinder bedauern, welche aus solchen Familien hervorgehen und Schäden für´s Leben davontragen. So behaupte ich heute: Menschen die rauchen gehen weder liebevoll mit sich und ihrem Körper um, noch tragen sie die notwendige Sorgfalt und Verantwortung, wenn sie in Gegenwart von Kindern rauchen! So wird auch völlig klar, dass der Versuch der Selbstheilung erschwert wenn gar vereitelt wird, wenn der Raucher immer wieder zur Zigarette greift und inhaliert, um den Husten zu lindern, der durch die Verschmutzung der Lunge einsetzt. Eine Wunde die nicht heilt ist meist mit der Bildung von Krebs gekoppelt. Atem und gelassenes, liebevolles Vertrauen in den Körper und seine Kraft sich selbst zu heilen, wobei der Schmerz eine Art Leitfaden bildet wo Heilung geschehen soll, sind die Voraussetzung für ein gesundes und zufriedenes Leben. Erregung und Atmung stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Über die Atmung kann ich meine Erregung steuern. Die Meditation ist eine Übung, durch welche ich meinen Geist zur Ruhe kommen lassen kann. Die reine Beobachtung von meiner Atmung führt zur Entspannung, sobald ich mich in einen geschützten Raum begebe, wo mich äußere Störungen nicht mehr erreichen können. Je öfter und länger ich solche Momente der Ungestörtheit meinem Körper gönne, desto ruhiger werde ich insgesamt in meinem ganzen Verhalten. |