Potenziale energieeffizienter Produktionsmethoden bleiben in den meisten Unternehmen ungenutzt da unterem Fehleinschätzung der Wirtschaftlichkeit einer Effizienzsteigerung bestehen.
Energieeffizienz ist aufgrund steigender Energiepreise ein Dauerthema für Unternehmen, die in Deutschland tätig sind. Allein beim Strom ist Diskussion über niedrige Preise wegen der längeren AKW-Laufzeiten obsolet, denn in den letzten 10 Jahren gab es trotz Stromüberangebots eine Steigerung von fast 100%. Die Knappheit des Öl wird noch deutlich schlimmere Auswirkungen haben.
Um Energiekostenmanagement und Klimaschutz in kleinen und mittleren Unternehmen ging es heute, am 29. September 2010, im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Rund 60 Fachleute informierten sich über den ökologischen und ökonomischen Rahmen der nachhaltiger Energieanwendung. "Damit trotz steigender Preise die Kosten nicht in Dimensionen wachsen, die wir uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr leisten können, um also die Kosten sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene in Grenzen zu halten, werden dringend Maßnahmen zur Verbrauchsverminderung benötigt", erklärte Wolfgang Jung von der Wissenschaftspark Akademie. Nach Erfahrungen der EnergieAgentur.NRW lassen sich in nahezu jedem Unternehmen - in Abhängigkeit von Branche und Größe - Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent finden. Das entspricht allein in NRW einem Einsparvolumen von rund 8 bis 60 TWh Strom und Wärme. Gleichzeitig bleiben die Potenziale in den meisten Unternehmen ungenutzt. Hauptursache für die mangelnde Umsetzung von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in den Bereichen Industrie und Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sind in der Regel fehlende Kenntnisse der technischen Einsparmöglichkeiten, mangelnde personelle Ressourcen für Energiefragen oder Fehleinschätzung der Wirtschaftlichkeit einer Effizienzsteigerung. "Viele Unternehmen könnten in Sachen Effizienz, Nachhaltigkeit und Klimaschutz mehr leisten. Allerdings ist es wichtig, dass diese Unternehmen von neutraler Seite beraten werden, um sich eine realistische Einschätzung der Möglichkeiten verschaffen zu können", so der Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW. Dabei hat sich Effizienz noch nie so schnell ausgezahlt wie gegenwärtig. Dipl.-Ing. Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW rechnet vor: "Die Investition in einen Rotationswärmetauscher in einer Lüftungsanlage einer Maschinenhalle beträgt ca. 25.000 Euro. Bei einem Volumenstrom von 50.000 m3/h, einer Laufzeit von 2000 h/a und einem Wärmerückgewinnungsgrad von 65 % beträgt die Energieeinsparung rund 250.000 kWh/a. Bei einem Preis von 7 Ct/kWh entspricht das rund 17.500 Euro/a. Die Amortisationszeit liegt also unter 1,5 Jahren. Bei Erdgas als Energieträger reduziert sich die CO2-Emission zudem um rd. 70 t/a." (jw/pi) http://www.erneuerbareenergien.de/energieeffizienz-viele-unternehmen-koennten-mehr-tun/150/490/29080/